…ick mal bissl Info´s aufholen, hab det ja bissl schleifen lassen. Letzte Woche (18. bis 20.05.) stand ja die Bayern-Schrauber-Tour an. Den Pace Arrow, den mein Kumpel Daniel und ick am 23. April Nachts durch die Gegend geschleppt haben , wollte ick nun doch endlich an der heimischen Werkbank haben.
Also hab ick den Seafarer gepackt, inkl. 2. Mann mit passendem Führerschein, nen Anhänger angehängt und so ging es am Freitag morgen Richtung Süden.

Wir rollerten gut langhin…kein Stau oder sowas. In Schleiz gab es ne Futterpause für Maschine und Mensch.

Dann ging et weiter…Landschaft wurde hügliger…

…irgendwann dann von der BAB runter…

…die Strassen wurden schmaler…

…manch einer fuhr seinen Motor mit sich rum.

Hat halt Jeder so seine Hobby´s
Dann gab es noch eine Ortsdurchfahrt mit einer Engstelle…also so mit 10cm Platz am Spiegel…und dann waren wir auch schon am Ziel.

Drei Wochen nicht gesehen den Haufen…und das erste mal nicht im halb dunkeln angeschaut.
Seafarer abgeparkt und Werkzeug und Arbeitsmittel im Vorgarten ausgebreitet.

Nach nem Kaffee und nem Stück Gebäck, schlüpfte Andy (dem der Vorgarten gehört) in seine Arbeitsklamotten, ick hatte die ja schon seit nach dem Zähneputzen an, und dann wurde der Arrow in Montageposition gebracht.

Dann ging es auch schon unter det Womo um sich mal nen groben Überblick zu verschaffen. Da sind dann gleich paar Dinge aufgefallen….eher nich so schöne. Später, im Rahmen der Bestandsaufnahme, werd ick det mal auflisten…und dann kann sich jeder selber ne Meinung bilden…über die Arbeit von so mancher US Car Werkstatt.
Wat ick komisch finde…das man einem Kunden (dem Vorbesitzer) ein Getriebe einbaut und den Kunden dann ohne funktionierenden Tacho vom Hof schickt. Den Grund dafür hab ick gesehen, dazu später mehr. Weiterhin fehlten etliche Bolzen an der Getriebetraverse, es waren viele Schraubverbindungen nur „lauwarm“ angezogen. Viele Muttern konnten wir mit den Fingern abschrauben, am frisch überholten Motor siffte untenrum nicht wenig Öl…und das war nur das was wir nach 5min. unterm Womo festgestellt haben…später gab es noch mehr „gute Arbeit“ zu sehen.
Wir waren ja nun nach meinem Plan eigentlich fertig. Gut so…denn Andy´s Frau rief zum Abendbrot…

Joa…nachm Essen war noch so viel hell draußen…und wir noch nicht müde. Also wieder unter die Karre…und hier und dort geschraubt und…so gegen 0 Uhr rum war das Getriebe draussen…

…das was ich mitgebracht habe…sieht so aus…

…hier nochmal das ausgebaute…

…hier mal beide nebeneinander…

Sieht anders aus wah? Wat machen wir denn nu? Andy wollte…das ick die Innerein aus dem funktionierenden, in das defekte baue. NÄ…kommt mal garnich in Frage. Bin zum Motor gekrabbelt und hab die Flexplate demontiert und hab den Adapter abgenommen.


Muss man sich so vorstellen…Getriebe passt nicht an den Motor…

…da nimmt man so einen Adapter, steckt den zw. Motor und Getriebe…

…und kann beides miteinander verbinden. Das kann man schon so machen. Beide Getriebe sind TH400…wenn man nicht weiss das ein -475 in so ein schweres Fahrzeug gehört…macht man bis hier hin nicht wirklich was verkehrt. Aber das ausgebaute Getriebe ist die TH400-BOP Version.
BOP = Buick-Olds-Pontiac
Das war auch der Grund warum der Tacho nicht funktionierte, die Tachowelle passte nicht an das Getriebe. Es wurde dann der Tachoantrieb aus dem originalen TH400 ausgebaut. Diesen versuchte man in das BOP Getriebe zu installieren…das ging wohl schief. Die Tachowelle mit dem beschädigten Tachoantrieb klemmte man dann einfach unter den Kabelstrang am Rahmen und fertig.
Kurz gesagt, aus meiner Sicht wurde dem Vorbesitzer von seiner „US Fachwerkstatt“ nen Pkw Getriebe in das Womo gebaut. Nach dem Einbau des Getriebes hat dieses auch nur ca. 200km funktioniert. So die Aussage des Verkäufers. Vielleicht hatte es auch schon vor dem Einbau ne Macke und/oder die nicht korrekte Unterdrucksteuerung sorgte für den letzten „kick“. Weil nach der Motorrenovierung der „US Fachwerkstatt“ hatte der Mechaniker wohl vergessen wohin welche Unterdruckschläuche gehören und anscheinend wurden auch keine neuen Schläuche verbaut…alles porös und eingerissen. Aber soweit sind wir ja noch nicht…
Nachdem der Getriebeadapter demontiert war, passte mein mitgebrachtes Getriebe auch an den Motor.

Noch eben den Motorölfilter erneuert…

…und um 0:35 Uhr war Feieramd.
Am Samstag morgen…hab ick vorm Schrauben mal die Schlösser und Verschlüsse der Staufächer gecheckt und ganz wichtig, die Schlösser von der Reserveradabdeckung.
Natürlich waren die Staufächer erst mal egal…wichtig war ja ans Ersatzrad ran zu kommen…deswegen wurde am Freitag alles mit Kriechöl eingejaucht.

Schön wenn einer mit denkt. Der Vorbesitzer hatte alle 7 Reifen erneuert…wunderbar.

Soa…genug am Gummi erfreut…ab unter die Karre. Hab dann wieder überall Schrauben rein gedreht, wo welche rein müssen. Auch die Getriebetraverse hat wieder 8 statt vorher 4.
Feststellbremse wurde montiert.

Die Verbindung des Seilzuges wieder gangbar gemacht. Das Seil war in der Hülse fest gebacken…

Det alte Motoröl hab ick noch raus gelassen und frisches rein jetan. Dann musste ja noch frisches Öl ins Getriebe…

…und auch gleich wieder raus.

In den Getriebeölkühlern und Leitungen waren knapp 4 Liter braunes, stinkiges, silbrig schimmerndes…irgendwas. Det wollt ick auf keinen Fall im neuen Getriebe haben. Also solange laufen lassen bis frisches Öl aus den Leitungen kam.
Macht sich zu zweit, mit dieser „Feldküchenmethode“, natürlich super. Mit einem Ölspülgerät ist das natürlich mehr Proffi…aber das Ergebnis ist das selbe und irgendwie muss man ja nu nich alles mitschleppen. Das Getriebe bekam dann die finale Füllung und vor der Probefahrt war da ja noch das Problem mit der Hydraulikpumpe.
Der Antriebsriemen…

…lag aufn Rücken und wollte nich wieder zurück. Das muss doch nen Grund haben…hmmm….vielleicht…

…lag es ja daran, das sämtliche Bolzen, die eigentlich die Aggregateträger fest mit dem Motor verbinden sollten, entweder lose waren…oder schon das Köpfchen nen Stückchen raus streckten. Somit, fluchtete da keine Riemenscheibe mehr. Der Riemen der Lima sah auch Scheisse aus.
Der Andy versuchte umgehend Berge zu versetzen. Er ging zu seinem ortsansässigen Schrauber um passende Riemen zu besorgen. Ick hab mich mit Werkzeug bewaffnet und alles was nach Schraube und Mutter am Motor zu finden war, kontrolliert. Danach noch das Unterdrucksystem gecheckt…dieses muss unbedingt intakt sein damit das Getriebe seinen Job korrekt machen kann. Abgesehen von einer funktionierenden Zündverstellung usw.
Im groben sah das alles so aus…

…poröse und rissige Schläuche, abgebrochene Anschlüsse an Sensoren/Verstelleinheiten. Schläuche, die einfach ohne irgendwo angeschlossen zu sein, an der Ansaugspinne rumlagen. Tjoa…also der Vorbesitzer hat da nicht dran rum gefummelt, das Womo wurde ihm in dem Zustand übergeben, als er es von „seiner Werkstatt“ abgeholt hat…oh Mann…
Der Andy kam dann wieder und meinte das der Schrauber nichts in unserer gesuchten Größe am Lager hat. Na gut…nen bissl Riemen war ja noch vorhanden…wir hatten die Staufächer ein weiteres mal durchsucht…natürlich ohne Erfolg. Also haben wir das erst mal so gut wie möglich hingefummelt, mit dem Material das vorhanden war.
Nu gab es nen Kaffee…

…und dann ging das Womo Tetris los.

Die Nachbarn müssen auch gedacht haben…das wir nicht mehr alle Latten am Zaun haben… 🙂
Als der Arrow die ersten Meter auf den engen Dorfstrassen zurück legte…war das bissl Spannend. Der Andy grinste sich aufn Beifahrerhocker eins wech…während ick jedem Geräuschlein hinterher horchte.
Nach ein paar Metern viel mein Blick auf das Amperemeter, det stand uff 0 🙁
Klasse…nu der Limariemen wech? Rechts ran und geschaut…nä…Riemen war da…hmm…wie…was…wo und vorallem WARUM.
Stellte sich dann raus, das die Batterien einfach nur voll waren und da keine größeren Verbraucher eingeschaltet waren…zeigte det Infotainment halt auch nix wirklich an.
ALTA…komm mal runter…hab ick mir dann leise gesagt…und bin nen Stück weiter in einen Waldweg rein gefahren. Wir wollten gleich noch mal den rechten Aussenspiegel einstellen. Da drin sieht man nix…aber mal gaanix. Zumindest ick nich…
Ick bin dann über die Fahrertür ausgestiegen…
Hab ick eigentlich schon erwähnt wie GEIL ick diese Fahrertür finde
War eigentlich DER Kaufgrund…
…nagut…nicht DER…aber einer davon…okay…nu geht´s weiter!
…und der Andy durch die Aufbautür. Bin dann hinten um den Arrow rum und da höre ick nen lautes Plätschern. Aber richtig laut…ick spürte den Puls an der Halsschlagader…und überlegte ob ick den Benzinschlauch im Womo habe…oder in den Kisten, die in Andy seinem Vorgarten stehen. Aber nen Augenblick später bemerkte ick, das in dem Gebüsch neben dem Arrow nen Bach fliesst…und der plätscherte…WOAH…

Bilder mussten sein…und wieder rein und weiter…übrigens…

…schon toll so nen funktionierender Tacho. 
Im nächsten Ort…kam mir die Engstelle…

…noch viel enger vor. Dabei is das ja quatsch…fahr ja nu täglich ne breite Karre. Und mit dem Seafarer bin ick da ohne zu zucken durch…aber so nen vollintegrierter Aufbau macht ne ganz andere Wahrnehmung. 
Ziel unserer Testfahrt war eine 12km entfernte Tankstelle…und während wir da so rollerten…war mit einem mal der Andy weg…und so entstanden diese Bilder…

…der Balken ist weil 1. ick nen echt dämlichen Blick drauf hatte…und 2. wegen der DSGVO oder wie dem heissen tut…


Die Tankstelle haben wir ohne Problem erreicht, nu noch mal die 12km zurück zum Vorgarten…da zeigte mir das Infotainment, das dem Kühlwasser vom Motor so gut wie kocht und die Bremsunterstützung+Lenkhilfe fielen nun auch sporadisch aus…
…to be continued…