…heute? Da war zwanghafte Entspannung angesagt…sofern möglich…irgendwie ebbt die Daueranspannung grad nicht ab…Krankheitszustände in der Familie sorgen für alles andere als ruhige Minuten.
Aber det interessiert ja keine Sau…jenau…also zum heutigen Tagwerk. Und damit greif ick wieder det Thema warm auf…und nutze es als Überleitung, weil ick mich in den Schatten begeben habe, den das „Urlaubsersatzmotorhome“ spendete.
Das ist das Fahrzeug, von dem am 31.05. schon paar Schnappschüsse zu sehen waren…das hat ein paar Zipperlein. Motor wollte nicht so recht…das hab ick wohl wieder hinbekommen…weil nu tut er wieder so wie soll…also tat ick mich mit dem nächsten Zipperlein beschäftigen.
Mit der Feststellbremse oder Handbremse oder Parkbremse…oder um es in dem Fall fachlich richtig auszudrücken…der „j71/j72 Auto Park Brake“.
Hmm…ick überlege grad ob ick erklären soll, wie das funktioniert…oder lieber nicht? Ok…überredet…ick tu´s…keine Angst…ick mach det kurz.
Eigentlich haben Automatikgetriebe einen Sperrstift im Getriebe. Legt man mit dem Wahlhebel die Stellung „P“ ein, rastet der Stift ein und verhindert das Wegrollen. Eigentlich soll man immer dazu auch die Feststellbremse nutzen…aber ehrlich…wer macht das schon bei einem PKW?
Chevy dachte sich da in den 90er Jahren etwas aus. Die 4L80E Getriebe für Motorhome Chassis ab Gewicht xy haben diesen Sperrstift nicht. Legt man „P“ ein, wird ein Federmechanismus „entspannt“…
…dieser zieht an einem Seilzug der auf Bremsbacken in einer Bremstrommel wirkt. Diese Bremstrommel befindet sich direkt am Getriebeausgang auf der Ausgangswelle. An der Bremstrommel ist dann die Kardanwelle befestigt. Dies nennt sich „Driveline Parking Brake“.
Wenn man nun aber doofe oder stinkende Nachbarn auf dem Campingplatz hat und wegfahren will…muss man diesen Federmechanismus ja lösen können. Also zieht man den Gangwahlhebel auf R,N,D,2,1 oder auf welche Fahrstufe auch immer…(hmm…N ist keine Fahrstufe oder? hrhrhr)…dann bekommt eine kleine Hydraulikpumpe Strom, baut ein paar hundert psi Druck auf und drückt den Federmechanismus zusammen…ungefähr so…
…dadurch entspannt sich der Seilzug, die Bremsbacken liegen nicht mehr an der Trommel an und dem Standortwechsel steht nichts mehr im Weg.
Die Video´s greifen meiner Reparatur nun leider „vor“. Weil das was dort zu sehen ist…tat es nicht. Nun hat dieses System einige…nennen wir es mal Schwachpunkte…da wo Sensoren und Öldruck und Schläuche und Kabel und sowas alles sind…können auch mal Fehler an den Bauteilen auftauchen.
Am bekanntesten ist ein grüner Sensor/Schalter an diesem System…er bekam den Namen „Green rotten Switch“ und eigentlich hat jeder Motorhomebesitzer, der dieses Feststellbremssystem hat auch mindestens einen grünen Ersatzswitch im Werkzeugkasten dabei.
Meine Bremse wurde vom Vorbesitzer außer kraft gesetzt. Jedes mal wenn das Kfz abgestellt wurde, wurden Vorlegekeile vors Rad gelegt. Das ist genauso nervig wie die Warnlampen im Cockpit.

Das „Auto Park System“ ist zw. den Staukästen und dem Chassis angebracht…und da lag ick nu im Schatten…das war super…nich so super war…das ne Horde rote Waldameisen auch auf die Idee kamen…also sich im Schatten aufzuhalten…naja…egal…
Anstatt nu wild drauf los Sensoren zu tauschen…erst mal det Multimeter gegriffelt…mit dem Ergebnis das ick die Hydraulikpumpe ausgebaut habe.

Links das zylindrische ist der Motor, rechts die Hydraulikpumpe mit Vorratsbehälter und dem rottigen grünen Schwitsch. Der Motor war stumm wie trocken Brot…

…war nix zu messen und mit Strom war der nicht in Bewegung zu versetzen. Also zerlegt und geputzt…

…dann die Ursache für die Arbeitsverweigerung gefunden, beseitigt und wieder zusammen gebaut. Strom angeklemmt und der kleene brummte wieder.
Natürlich war noch nicht an den Einbau zu denken…weil die zwei Hydraulikleitungen an der Pumpe aus Stahl sind, kann das schon mal gammeln. Wenn es lange genug gammelt, wird das Material „dünn“ und gammelt auch bissl an der Überwurfmutter fest und dann passiert das…

Das Restrohr also entfernt…aber nicht gleich wegwerfen…!

Den Ring in der Mitte sollte man wieder „einbaun“ bevor der neue Bördel angefertigt wird.

War nen bissl „tricky“ weil das Bördelgerät nur metrische Aufnahmen hat…aber wie zu sehen…hab ick was hingefuscht bekommen. Alles wieder eingebaut und hier noch mal das Ergebnis…
Feststellbremse aktiv…
Feststellbremse deaktiviert…
Nun muss ick aber noch raus bekommen was da gefummelt wurde. Weil nun zwar die Steuerung wieder funzt aber selbst bei aktivierter Feststellbremse das Fahrzeug nicht gebremst ist,
Vielleicht wurden ja nur die „Stellschrauben“ am Seilzug komplett gelöst…blöd wäre wenn die Bremstrommel „entkernt“ wurde.
Für heute waren mir die Finger schwarz genug und der Rücken war auch wieder gut am schmerzen…obwohl ick ja nur rumgelegen habe… 🙂
ALSO….Feierdings gemacht…